Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
was haben Kriege und der Diesel-Skandal gemeinsam? Sie vernichten in relativ kurzer Zeit hohe Werte und schaffen damit die Voraussetzungen für konjunkturellen Aufschwung. Parallelen gibt es auch bei den Ursachen, wie den Nutznießern: Vorausgegangen sind meist politische Versäumnisse in Verbindung mit krimineller Energie und am Ende verdienen nicht diejenigen, die vorher ihr Hab und Gut verloren haben, sondern die mit Tatendrang, dem notwendigen Know-how und die in vielfältiger Hinsicht Flexiblen.
Durch diese Brille kann man die Politiker in Brüssel und Berlin, die Verantwortlichen in Wolfsburg, Ingolstadt und vermutlich ebenso in vielen anderen Brutstätten automobiler Ingenieurskunst und insbesondere auch die so genannten „Krieger“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) betrachten. Letztere missbrauchen nach Auffassung vieler kompetenter Beobachter, wie auch abgezockter Autohändler, eine Spezialität des deutschen Rechts, welche die Voraussetzung schafft, Autohändler wegen Banalitäten um zehntausende Euro zu erleichtern und so Millionenbeträge zu scheffeln.
Mit dieser Kriegskasse kann man sich Prozesse bis in die oberste Instanz leisten, die dann gemeinsam mit den von Winterkorn, Piech und Kollegen zu verantwortenden Manipulationen zur Folge haben, dass nach BVfK-Schätzung am gesamten Autobestand in Deutschland bisher eine Milliarde Euro an Wert vernichtet wurde. Diejenigen, die im Zusammenhang mit öffentlichen Themen wie Elb-Philharmonie, Berliner Flughafen oder anderen finanziellen Problemthemen eine Milliarde mehr oder weniger nicht schreckt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Wertverlust pro Fahrzeug bis zu 10.000 € betragen kann. Aber das wissen Kfz-Händler ja am besten. Wenn sie klug und flexibel sind, sind sie in den letzten zwei Jahren beim Ankauf von Dieselfahrzeugen auch eher vorsichtig gewesen und konnten ihre Verluste in Grenzen halten, möglicherweise sogar von der Situation profitieren.
Und genau das gilt es jetzt in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen: Die Leipziger Richter haben gesprochen und damit ist die Schlacht geschlagen. Der derzeit dauergrinsende Jürgen Resch von der Umwelthilfe fühlt sich und die Gesundheit des Volkes als Sieger, was bei genauerer Betrachtung nicht ganz richtig, beziehungsweise Unsinn ist.
Richtig ist, dass die DUH, wie bereits erwähnt, seit vielen Jahren der Gewinner einer fragwürdigen Situation ist und möglicherweise läutet dieser Sieg sogar ihr Ende, zumindest den Schwund ihrer Bedeutung für den Kfz-Handel ein. Ein Ziel, an dem neben dem BVfK auch andere arbeiten. Allen voran übrigens alle Autohändler, welche die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß so korrekt machen, dass auch der letzte Erbsenzähler nichts mehr daran auszusetzen hat. Sie haben schließlich mit Hilfe hochbezahlter Anwälte und begleitet von schmerzhaften Abmahnkosten und Vertragsstrafen über Jahre gelernt, wo und in welcher Schriftgröße sie den Verbraucher bei welchem Angebot darüber aufklären müssen, was er sowieso schon überall nachlesen kann und im Übrigen auch nicht der Wirklichkeit entspricht.
Richten wir also unseren Blick nach vorne, schütteln den Staub von den Kleidern, vergessen Ärger und Verluste und sehen zu, dass wir beim Teil-Wiederaufbau von Auto-Deutschland nicht zu kurz kommen. Denn eines ist klar: Die Leipziger Richter haben in erfreulichem Umfang für Klarheit gesorgt und schaffen damit die Voraussetzungen für Planbarkeit bei der Bürger Mobilitätsentscheidungen.
Wenngleich nun vermutlich niemand beginnen wird, mit Linienbussen und Straßenbahnen zu handeln, bleibt wohl einen Großteil des heutigen Kfz Marktes von 3,5 Millionen Neuwagen und 7,5 Millionen Gebrauchtwagen pro Jahr übrig, Den es gilt gewinnträchtig anzugreifen. In den Mittelpunkt rücken nurmehr alle Fahrzeuge, die von den möglicherweise niemals stattfindenden Fahrverboten nicht betroffen sein dürften, sowie solche die man durch Nachrüstungen davor bewahren kann. Alle anderen wandern bereits seit einiger Zeit u.A. Richtung Osteuropa und verlagern den Dreck jenseits unserer Grenzen. Gut, dass bei uns auch der Wind vorrangig von West nach Ost weht. Vielleicht trägt der ja auch DUH-Chef Resch irgendwann nach Polen oder in die Ukraine, denn da gibt es ja für ihn sicherlich eine Menge Arbeit.
Wir können dann nur hoffen, dass Sie, verehrte BVfK-Mitglieder, nurmehr reichlich von der Dynamik der medienerzeugten Wechsel-Panik profitieren und das nun verdiente Geld nicht wieder einem Abmahnverein in den Rachen werfen müssen. Um die Kontrolle dieser Organisationen kümmert sich regelmäßig und manchmal auch unauffällig und leise Ihr BVfK, der einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass es in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Rückgang an Abmahnungen gegenüber BVfK-Mitgliedern zu verzeichnen gibt.
Dann auch das ist ein Teil unserer großen Aufgabe, die immer dem zentralen Ziel folgt:
"Alles Gute für Ihren Autohandel!"
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de